Soichiro Kozuki ist wieder da! Auch das war eine gute Nachricht, die die Anhänger des FC Schalke 04 am Samstagnachmittag auf ihrem Rückweg aus dem verregneten Emsland ins Ruhrgebiet oder Münsterland mitnehmen konnten.
Denn nach seiner Sprunggelenksverletzung, die er sich Mitte Februar zugezogen hatte, stand der kleine Japaner im Saisonendspurt dem S04 nicht mehr zur Verfügung. Jetzt feierte er beim 3:0 gegen den SC Spelle-Venhaus für viele etwas überraschend sein Comeback. Erst Ende Mai - kurz vor dem Ende der abgelaufenen Serie - kehrte er wieder auf den Trainingsplatz zurück und absolvierte erste Laufeinheiten.
Wie die meisten seiner Mitspieler stand der Flügelspieler gegen den Nord-Regionalligisten 45 Minuten auf dem Platz. "Für mich war das nicht überraschend. Er hat ja zum Ende der Saison schon wieder mittrainiert", sagte Schalkes Trainer Thomas Reis nach dem Spiel über Kozuki.
Der spielte in der ersten Halbzeit auf dem für ihn etwas ungewohnteren linken Flügel vor Linksverteidiger Thomas Ouwejan. Auf der rechten Seite, auf der Kozuki eigentlich eher zuhause ist, kam Keke Topp zum Einsatz.
Das machte Sinn, weil auf der linken Seite derzeit noch etwas mehr Bedarf bei den Königsblauen besteht. Deshalb bemüht sich der Verein ja auch weiterhin um eine Leihe des Berliners Tim Skarke.
Kozuki merkte man die fehlende Spielpraxis aber deutlich an. Er verlor viele Zweikämpfe und konnte sich kaum einmal gegen den tief stehenden Gegner behaupten. Es fehlte einfach noch die Agilität, um seinen schnellen Tempofußball zeigen zu können.
Das sah auch Reis so. "Aber auch da sind die Erkenntnisse, dass er noch nicht da ist, wo er mal war", sagte der S04-Trainer. Aber er bekomme die Zeit, die er braucht. Für ihn war es wertvoll, zu sehen, wie sich Kozuki derzeit bereits im Wettkampf schlägt. "Deswegen müssen wir ihn langsam ranführen. Aber das sind die Erkenntnisse, die ich gewonnen habe", verdeutlichte Reis.
Kozuki war erst vor der vergangenen Saison vom 1. FC Düren aus der Oberliga zum FC Schalke 04 gewechselt. Er war für die Schalker U23 vorgesehen. Dort hatte er mit acht Toren und starken Leistungen in der Hinserie auf sich aufmerksam gemacht.
Als er dann in der WM-Spielpause zu den Profis hochgezogen wurde, machte er dort zunächst genauso weiter. In den ersten drei Testspielen vor der Wiederaufnahme der Saison traf er - und auch in seinen fünf Bundesligaspielen vor der Verletzung erzielte er bereits einen Treffer.
Davon war er gegen Spelle noch ein gutes Stück entfernt.